Warum ich tue was ich tue!

Warum ich Aware Parenting (Aletha Solters „bewusste Elternschaft“) und Parenting by Connection (Patty Wipflers „verbundene Elternschaft“) lehre….

Als meine Tochter gerade 11 Tage alt war, habe ich Aware Parenting entdeckt. Maya hatte zwei Tage vorher eine Spreizhose bekommen, um ihre Hüfte zu richten. Seit dem hatte sie nicht mehr aufgehört zu schreien.

Wir haben alles versucht um Maya wieder glücklich und zufrieden zu machen.

Ich versuchte sie mit Stillen zu beruhigen, wir liefen und schaukelten sie auf unserem Arm. Nichts stoppte das Weinen für länger, sie konnte nur im fahrenden Auto 15 Minuten schlafen.

Wir waren Alle an diesen Tagen total erschöpft und hilflos, denn Maya ließ sich nicht beruhigen. Dann fand ich das Buch “Warum Babys weinen“ von Aletha Solter in einem Baby Laden.

Ich war erleichtert darin zu lesen und Informationen zu bekommen, die ich vorher nicht kannte. Aletha Solter beschreibt unter anderem in ihrem Buch die natürliche Heilkraft des Weinens.

Das Weinen hat bei Babys zwei Bedeutungen,

  • Das Baby drückt ein Bedürfnis aus. (nach Nähe, Nahrung, Stimulation oder Bequemlichkeit)
  • Babys weinen auch um von schmerzhaften, unbekannten oder traumatischen Erlebnissen zu heilen.

Babys sind höchst bewusste Wesen und nehmen alles in ihrer Umgebung war. Diese Informationen die sie aufnehmen, müssen auch wieder losgelassen werden.

So wie sie ihren Stuhl und den Urin herauslassen, wollen sie die übrig gebliebenen Informationen ihres Tages loswerden.

Der einzige und sehr effektive Weg das zu tun, ist in deinem Arm dir zu erzählen wie es denn so ist, so klein und hilflos zu sein, und dies tun sie mit Weinen.

Wenn alle diese Gefühle geteilt sind, kann sich das Baby wieder mit dir verbunden fühlen und kann neue Erlebnisse hereinlassen oder in einen tiefen ruhigen Schlaf fallen.

Also anstatt Maya vom Weinen abzuhalten habe ich angefangen ihr zuzuhören.

Wenn Maya anfing zu weinen, hatte ich eine innere Liste an Dingen die ich überprüft habe, um zu wissen, dass alle ihre unmittelbaren Bedürfnisse gestillt waren.

  • wenn sie hungrig war, habe ich sie gestillt
  • wenn sie nass war, habe ich sie gewickelt
  • immer habe ich sichergestellt, dass sie es bequem hatte und sie nah an mir war.

Wenn für alle diese Dinge gesorgt war und sie immer noch weinte, habe ich mich hingesetzt, sie so gehalten das sie mein Gesicht sehen konnte und habe ihr meine volle Aufmerksamkeit gegeben.

Anfangs war es ungewohnt nichts zu „tun“. Denn wir sind ja alle aufgewachsen mit dem Wissen, das man etwas „tut“ wenn Babys weinen.

Ich habe mich immer wieder innerlich daran erinnert, was ich lieber hätte?

Ablenkung von meinen emotionalen Schmerzen oder jemanden der bei mir ist ohne zu versuchen mich zu verändern und mich bedingungslos liebt und zuhört.

Wenn ich Maya so zuhörte fühlte ich mich unheimlich nahe und verbunden mit ihr. Es war ein Weg sie noch tiefer kennen zu lernen.

Ich habe sie tag täglich kennen gelernt in dem „normalen“ Tagesablauf. Ich habe gelernt wann sie hungrig war, wie sie ihre Umgebung erkundete und wann sie müde war.

In ihrem „Weinen“ habe ich ihr Inneres mehr erleben dürfen. War sie frustriert über, das was sie alles zu lernen hatte, war sie traurig oder furchtsam?

Natürlich konnte ich nie sicher sein was los war aber eine generelle Richtung ihrer Gefühle war mir immer klar. Ich war zutiefst befriedigt ihr zuzuhören, anstatt ihr Weinen zu stoppen.

Nach diesen Wein- Episoden ist sie entweder tief und fest eingeschlafen oder war wach und sehr aufmerksam und wunderbar verbunden (Augenkontakt, Lächeln).

Den Rest des Tages war sie sehr bewusst, ein sehr beobachtendes Kind und es war ein Vergnügen mit ihr zu sein.

Diese Tatsache das es ihr danach besser ging war mir Beweis genug, das ich was tat (zuhören nicht ablenken) was hilfreich für sie war.

In meiner eigenen Heilungsreise habe ich entdeckt, wenn ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann (in einer sicheren Umgebung), fühle ich mich mehr verbunden und lebendig in mir selbst.

Als Baby und Kleinkind wurden meine Gefühlsausdrücke der Traurigkeit, Frustration und Angst oftmals gestoppt.

Ich verurteile in keiner Weise meine Eltern. Sie sind tolle Eltern und haben das Beste gegeben in den Situationen. Sie hatten nur nicht die Informationen die ich jetzt habe.

Wie wir alle, habe ich als Baby und Kind gelernt, dass schmerzhafte, starke Gefühle in dieser Gesellschaft nicht erwünscht sind und haben Wege gefunden diese einzudämmen und zu unterdrücken gar zu sedieren.

Meine Wege dieser Unterdrückung war das ich oft krank war (Kopf und Bauchschmerzen) ich habe gegessen, wenn ich nicht hungrig war, und mich ständig in Beschäftigung gehalten. In meinem frühen Erwachsenenalter habe ich bemerkt das diese Gefühle ja nur unterdrücket waren und niemals wirklich aufgelöst wurden.

Unser Körper lagert diese Gefühle irgendwo ab, jedoch die Unterdrückung von Gefühlen funktioniert nicht wirklich auf lange Sicht.

Ich war oft krank, deprimiert und habe mich vorm Leben gefürchtet. Ich brauchte Hilfe und so begann ich meine Heilungsreise.

Ich habe Vieles wieder erlernen müssen in Therapien, Selbsthilfegruppen und Selbst-Findungs-Gruppen.

Einer der Essenzen daraus ist: „Wenn ich meine Gefühle unterdrücke (überesse ich, bin ständig in Beschäftigung, sehe Fern, oder lenke mich konstant ab). Dann fühle ich mich, von mir und anderen abgeschnitten. Außerdem kann ich dann die glücklichen und fröhlichen Gefühle nicht spüren.

Wenn ich jedoch einen sicheren Platz habe, wo ich mich gesehen und sicher fühle, und es mir erlauben kann, all diese verletzlichen und ekligen Gefühle auszudrücken (reden, weinen, wüten, lachen, zittern, schwitzen), kann ich mich wieder mit mir selber verbinden und mit anderen Menschen in meinem Leben.

Ich kann in meinem Leben lebendiger sein, ich bin flexibel, entspannt und fröhlich.“

Im Kurzen, wenn wir Gefühlen Ausdruck geben (weinen, lachen, wüten, zittern, schwitzen) kann Leben durch uns fließen, der Körper und das Hirn bleiben flexibel. Unterdrücken wir Gefühle langfristig wird der Körper durch die Anstauung starr, unflexibel und krank. Das Leben hat es schwerer zu fließen.

Ich habe durch meine eigene Entwicklung nun eine große Leidenschaft entwickelt diesen natürlichen eingebauten Heilungsmechanismus des Weinens und des Ausdrucks zu Verstehen und an Eltern zu vermitteln.

Alle Gefühle sind OK bei Babys, Kleinkindern und in uns, solange diese auf Liebe und Verstehen treffen.

Wenn wir diese natürliche Fähigkeit, Gefühle auszudrücken (weinen, wüten, zittern, lachen) bei Kindern und uns unterstützen, brauchen wir Gefühle nicht mehr zu sedieren um ins Leben zu passen.

Diese Erkenntnis hat dazu geführt, es als meine Aufgabe, ja sogar als meine Berufung anzusehen, Eltern in diesem Prozess zu unterstützen.

Ich träume davon, dass Eltern verstehen, das Babys so viel mehr verstehen als wir denken.

  • Das Babys viele Kleinigkeiten in unserem Leben schon bewusst wahrnehmen,
  • das sie ein tiefes Bedürfnis haben gehört und verstanden zu werden.

Lass uns unsere Kinder als gleichwertig betrachten und sie unterstützen diesen drastischen Übergang, von Mutterleib in die Welt, zu meisten. Mit Freundlichkeit und einem offenen Herzen. Lass uns unsere Kinder als Wesen sehen, die unsere Leben verändern können und uns dazu führen bewusster zu werden.

Wir können von der „Frische“ unserer Kinder lernen.

Von der Realität das alles in Leben eines Babys fließt, ihre Bereitschaft sich mitzuteilen ohne das sie ihre Gefühle unterdrücken, so wie wir es früh gelernt haben.

Ich würde gerne Eltern wissen lassen, wenn Babys Gefühle haben und wenn sie weinen, das es nicht immer heißt dass wir sofort eilig etwas unternehmen müssen, um sie zu stoppen.

Manchmal wenn alle Grundbedürfnisse eines Babys befriedigt sind (Nähe, Hunger, Schlaf, Bequemlichkeit) ist es an uns zu stoppen, uns hinzusetzen und zuzuhören.

Zuhören, bei einer außergewöhnlichen Art, sich auszudrücken, und neugierig auf das Leben unseres Babys zu sein.

Durch ihr Weinen kommunizieren sie so viel mit uns und wir bekommen einen anderen Einblick in die Welt unserer Kinder.

Weinen bedeutet nicht dass wir etwas falsch machen!

Es heißt nur, dass Babys sich sicher genug fühlen dir mitzuteilen, wie es für sie ist, in dieser Welt zu sein.

Das Leben eines Säuglings ist nicht so einfach. Sie haben soooooo viele neue Erfahrungen, jeden Augenblick.

Stell dir vor, heraus aus einer Gebärmutter wo alles sicher, ruhig, dunkel und warm war.

Nun in eine Welt wo du an deiner sanften Haut Kleidung tragen musst, du lernen musst zu saugen um genährt zu bleiben und atmen um am Leben zu bleiben.

Wie würdest du dich fühlen, wenn du, auf einen anderen Planeten katapultiert wirst.

Du weißt beinahe nichts darüber und jemand würde dir immer dann, etwas in den Mund stecken oder anfangen dich zu schaukeln, wenn du anfängst darüber zureden (Weinen), wie furchtbar aufregend das alles für dich ist?

Hättest du nicht lieber eine Person neben dir, die sich hinsetzt und versuchen würde deine Sprache zu verstehen? Sich Zeit nimmt dich kennen zu lernen, egal was es kostet.

Nicht ständig bemüht ist alles zu kontrollieren und rum rennt und versucht an deiner Situation etwas zu ändern?

Die sich nur die Zeit nimmt zu verstehen und zuzuhören.

Wünschen wir uns nicht alle tief in unserem Herzen das wir verstanden und gehört werden, ohne dass wir uns für den Anderen ändern müssen. Totale radikale bedingungslose Liebe.

Unterstützung für Eltern und Kinder zu sein, um Zuzuhören und alle Gefühle zu akzeptieren, das liebe ich.

Ich glaube, wenn wir wirklich zuhören und nicht konstant Gefühle als schlecht interpretieren, können wir diese Welt zu einer freundlicheren und nährenden Welt verwandeln und unseren Kindern eine leichtere Zukunft schaffen.

Wenn Du mehr erfahren möchtest abonniere meinen Newsletter oder kontaktiere mich unter nc-noldensa2@netcologne.de und buche eine Sitzung…

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