Reise zu uns Selbst

Wir sind alle auf einer Reise zu uns Selbst oder nicht?

Besonders seit dem wir Eltern sind.

Eine Reise durch den Geburtskanal, durch das Säuglingsalter und durch die Kindheit hinein ins Erwachsenen-Leben.

Als Kind habe ich oft gewartet, dass ich endlich das machen konnte was ich wollte. Nur um mich in einem Leben als Teenager und jungen Erwachsenen zu finden, das beeinträchtigt ist, von dem was ich als Kind alles so gelernt und erlebt habe. Wir sind, ob wir es wollen oder nicht, geprägt durch unsere Kindheitsjahre. Ich war blockiert bei Furcht und niedrigem Selbstwert, isoliert durch Esssucht und Angst vor Menschen.

Ich habe mich bewusst auf die Reise begeben als ich 17 Jahre alt war. Ich stand in einer Kneipe voller Menschen und habe mich so allein gefühlt wie nie. Ich hatte eine (von vielen) Panik Attacke und ich habe den Mut aufgebracht um Hilfe zu bitten. Wenig später habe meine Therapie-Reise begonnen. Ich habe viel wieder-erlernt und viele Gefühle mitgeteilt.

Durch mein junges Erwachsen-Alter habe ich andere Selbsthilfe und Therapien erkundet und bin innerlich weiter gewachsen.

Ich habe u.a. gelernt mit meiner Esssucht zu leben, mich mehr auszudrücken anstatt alles herunter zu schlucken…..

Ich bin mit Ende zwanzig mit weichen Knien auf eine Weltreise gegangen und habe mit meiner Furcht an der Hand viele Abenteuer erlebt.

Aber nichts hat mich so an meine Grenze gebracht, als Mutter zu werden.

Naiv habe ich gedacht, „das krieg ich alles instinktiv toll hin“. Ich werde viele Sachen anders machen als meine Eltern und kann die ‚immer’ liebevoll und präsent mit meinem Kind sein. Ich habe so viel an mir gearbeitet, dass ich ‚nur das Beste’ in mir weitergeben kann. (Oh, wenn das nur war wäre! Ich gebe auch einige Mechanismen/Strategien mit, die ich nicht so hilfreich finde.) Aber ich habe unterschätzt wie es wirklich ist Mutter zu sein.

Niemand hat mich je darauf vorbereitet.

Die Verantwortung ist so immens hoch und meine Liebe so unglaublich tief. Aber auch meine Frustration, Hilflosigkeit und der Ärger sind enorm. Zum Beispiel wenn ich etwas anders erwarte, als das was gerade ist. Wenn ich stundenlang mit Maya spiele und sie immer noch mehr Aufmerksamkeit will. Wenn ich ausgelaugt bin vom Tag und sie anfängt im Wohnzimmer auf und ab zu titschen und es Schlafenszeit ist. Wenn es gefühlte drei Stunden dauert aus dem Haus zu gehen. Manchmal wünschte ich diese große Verantwortung nicht zu haben. Und manchmal kann ich diese große und wundervolle Aufgabe als Teil meiner Reise sehen an der ich wachsen kann.

Es sind die Augenblicke die meine ‚Mutter-sein’ herausfordernd macht, wenn ich an meine Grenzen treffe. Wenn meine Reserven aufgebraucht sind und ich in Verhaltensweisen rutsche die ich aus meiner Kindheit kenne und nicht genossen habe. Wenn ich meiner Tochter den Rücken zu kehre, laut werde oder ihr meine Liebe verweigere, weil ich sie in dem Moment nicht ausstehen kann. Es zerreißt mich innerlich und trotzdem kann ich es in dem Moment nicht ändern. Das was hilft ist nur Bewusstsein, Selbst-Akzeptanz und Selbst-Liebe.

Manchmal bin ich nicht in der Lage meiner Tochter zu geben was ich nicht bekommen habe.

Was ich auf dieser Eltern-Reise lerne ist mir mehr und mehr zu vergeben. Die Momente in denen ich Dinge tue die ich nachher bereue. Mich nicht dafür bestrafe, dass ich harsch war. Sondern nur sehe, dass meine Batterien leer waren und dafür Sorge trage, dass ich sie wieder auffülle.

Ich meine Orientierung verändere und die Augenblicke sehen, wo ich etwas anders machen kann, als ich es erlebt habe. Diese kleinen Lichtblicke in meiner Eltern-Reise mehr Aufmerksamkeit zu geben. Helfen tut mir, mir mehr und mehr ins Gedächtnis zu rufen was ich alles toll mache, und mich weniger zu ermahnen oder zu bestrafen wenn etwas schief läuft.

Ich bin zutiefst Dankbar, dass ich Mutter bin. Es ist das größte Geschenk, nur wenn ich müde bin oder meine eigenen Gefühle im Weg sind und ich mich nicht verbunden fühle, könnte ich glatt den Job hinschmeißen.

Es wird viel von uns verlangt im Eltern-Dasein. Es ist emotionale Arbeit mit unserem Kind zu leben und ihm ein gutes Vorbild zu sein wie man das Leben glücklich und ausgefüllt lebt.

Es ist eine Reise, eine Reise mit uns Selbst und mit unseren Kindern.

Wie geht es Dir auf deiner Reise? Siehst du die Herausforderungen als Möglichkeit zur Heilung und Veränderung? Kannst du die Landschaft genießen?

Ich wäre gerne Teil deiner Reise, wenn Du magst.

Herzlichst
Sarah

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